Kuba: Die vielen schönsten Strände

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anderswo unterwegs
Playa Giron/Cayo Coco

Überspitzt gesagt gibt es zwei Arten von Kuba-Touristen. Diejenigen, die sich zwei Wochen zum unschlagbaren All-inclusive-Preis ins Pauschalhotel in Varadero einbuchen, sich die Sonne auf die vollgeschlagene Wampe scheinen lassen und als Highlight einen halben Tag mit dem Chevrolet durch Havanna cruisen. Das wahre Kuba lernen sie nicht kennen.

Und es gibt die Individualreisenden, die ihren Trip auf eigene Faust planen, in privaten Unterkünften (casas paticulares) übernachten, dort essen, wo auch die Locals sind – kurz gesagt, den Kontakt zu Einheimischen suchen. Sie möchten eintauchen in das echte Kuba, besser verstehen, warum es so ist, wie es ist. (Das haben wir übrigens auch versucht – nachzulesen hier.) Aber Hand aufs Herz: Wer nach Kuba reist, macht das nicht nur, um Land und Leute kennenzulernen. Wer an Kuba denkt, denkt automatisch an karibische Traumstrände, Mojito, Palmen und Meeresrauschen. Erwischt!

Kubas Küste und Inseln bieten eine schier unüberblickbare Anzahl an Stränden. Das Problem bei der Reiseplanung ist, dass Strandbeschreibungen sehr austauschbar sind. Sie bestehen prinzipiell aus einer Aneinanderreihung von Superlativen: Der feinste und weißeste Sand, die schönsten Schnorchelspots, das türkiseste und klarste Wasser und überhaupt das hat die Welt noch nie gesehen und so weiter und so fort.

Doch welcher der zig Beschreibungen soll man nun Glauben schenken? Wo steckt er wirklich, der allerschönste und -tollste Playa Kubas? Während unserer zweiwöchigen Reise durch Zentralkuba haben wir an verschiedensten Stränden, Buchten und Inseln Halt gemacht. Es folgt unser „Strandtagebuch“ – in chronologischer Reihenfolge. Von einem Ranking möchte ich absehen, weil es die Einflussfaktoren „Wetter“, aber auch „Laune“ schwierig machen, objektiv zu bleiben.  Vielmehr möchte ich allen Strandliebhabern vermitteln, dass man mit einem Trip nach Kuba auf jeden Fall eines kann: Nichts falsch machen.

Playa Ancon

Playa Ancon ist sozusagen der Hausstrand von Trinidad. Nur 12 Kilometer liegen zwischen der entzückenden Stadt und dem chilligen Strand. Hier gibt es zwar ein paar wenige schiache Bunker-Hotels (zu sehen auf dem Foto im Hintergrund), trotzdem ist der Playa einen Abstecher wert. Souvenirs gibt es keine zu kaufen, aber ich hab dennoch eines kassiert: Einen fiesen Sonnenbrand vom ausgedehnten Strandspaziergang.

Playa Ancon TrinidadPlaya Ancon Trinidad

Cayo Coco

Die Anfahrt auf die Insel über einen 17 Kilometer langen Staudamm ist eindrucksvoll, der Wermutstropfen ist aber, dass die Insel Touristen vorbehalten ist. Kubaner dürfen wenn, dann nur zum Arbeiten hierher kommen. Gewundert hat uns, dass die Strände auf Cayo Coco eher verwahrlost und die All-inclusive-Hotels kaum belegt waren. Mag eventuell daran liegen, dass wir rund einen Monat vor Beginn der Hauptsaison dort gewesen sind. Großes Plus: Es gibt Flamingos!

Cayo CocoCayo CocoFlamingos auf Cayo Coco

Cayo Guillermo

Cayo Guillermo schließt direkt an Cayo Coco an. Wir haben nicht auf der Insel, sondern in Morón auf dem Festland genächtigt. Übernachtungsmöglichkeiten abseits von großen Pauschalhotels sind auf den Cayos nämlich sehr begrenzt bzw. wenn man kurzfristig bucht, sehr kostspielig. Nach dem eher bescheidenen Wetter am Vortag hatten wir auf Cayo Guillermo mehr Glück. Unser erster Abstecher führte uns zum Playa Pilar ganz am äußersten Zipfel, einem traumhaften Strand mit netten Strandbars und typisch karibischer Kulisse.

Cayo Guiermo/Cayo PilarCayo Guiermo/Cayo Pilar

Nachdem ein sintflutartiger Regenguss unseren relaxten Aufenthalt am Playa Pilar frühzeitig und sehr abrupt beendet hatte, haben wir völlig ungeplant noch einen weiteren Strand kennengelernt. Denn so schnell wie der Regen gekommen ist, war er auch vorbei.  Wir machten Halt an einem Strand, der eigentlich Hotelgästen vorbehalten ist *hust* und deshalb auch keinen eigenen Namen besitzt. Namenlos, aber der wahr gewordene Reiseprospekt-Traum: Palmen, knirschenden Sand und kitschiger Sonnenuntergang. Surfer aufgepasst: Cayo Guillermo soll ein toller Kite-Spot sein.

Cayo GuiermoCayo Guiermo

Cayo Santa Maria

Wie auch auf Cayo Coco/Guillermo gilt: Einheimischen bleibt der Zutritt leider verwehrt. Die Anfahrt erfolgt auch hier über einen Damm von unglaublicher Länge (47 Kilometer). Die meisten Touristen landen aber direkt auf der Insel und werden vom inseleigenen Flughafen direkt in eines der zahlreichen Hotels manövriert. Am Ende der Hotelreihe, ganz am nordöstlichen Ende von Cayo Santa Maria, wartet aber ein ganz besonderes Fleckchen: Für einen kleinen Eintritt darf man durchs Naturschutzgebiet zum Playa Perla Blanca wandern, meinem persönlichen Strand-Highlight in Kuba. Hierher träume ich mich seither regelmäßig.

Cayo Santa MariaCayo Santa MariaCayo Santa Maria

Playa Girón / Cayo Coco

Playa Girón liegt an der östlichen Seite der geschichtsträchtigen Schweinebucht. Playa Coco ist eine kleine, idyllische Bucht, die alles hat, was man zum Nichtstun braucht: Eine Bar mit leckeren Drinks und gesprächigem Barkeeper, schattenspendende Palmen und ein Riff mit vielen bunten Fischleins. So lange im Wasser wie hier war ich nie zuvor, so viel gab es zu bestaunen. Der Abdruck der Taucherbrille war noch stundenlang in meinem Gesicht.

Playa Giron/Cayo CocoPlaya Giron/Cayo CocoPlaya Giron/Cayo CocoRiff Playa Giron/Cayo Coco

Cayo Levisa

Jeder Urlaub hat seinen Touristennepp, dem man auf den Leim geht. Diesmal war es das Ticket für die Fähre nach Cayo Levisa. Es war unverhältnismäßig teuer und nur in Kombination mit dem Mittagessen im einzigen Hotel vor Ort buchbar. Naja. Wir sind durch stinkende Mangrovenwälder an den Spitz der Insel marschiert und haben dort ein paar einsame Stunden am Strand genossen. Der Strand war schön, aber nicht schöner als andere.

Cayo LevisaCayo Levisa

Cayo Jutías

Besser hat es uns schon hier gefallen. Endlich wieder ein Strand, den auch Kubaner besuchen dürfen.

Cayo Jutias

Playas del Este / Santa María del Mar

Ob der Nähe zur Hauptstadt und weil im Reiseführer nichts Erwähnenswertes zu lesen war, waren unsere Erwartungen an den Strandabschnitt Santa María del Mar nicht sonderlich hoch. Umso mehr freuten wir uns über den breiten, schier endlosen Strand. Schnorcheln, Lunch und Massage taten ihr Übriges, den Abschiedsschmerz noch zu vergrößern.

Playas des EstePlayas des Este

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