Manchmal, da hat man einfach Glück. Und so war es auch Mitte August, als wir zu sechst ein langes Wochenende in den Dolomiten verbracht haben. Perfektes Wetter, perfekte Truppe, perfektes Panorama, perfekte Mountainbike-Touren, eine perfekte Hütte und perfekte kulinarische Verwöhnung. Besser geht’s nicht. Wirklich.
Einen erheblichen Anteil an unserem Glück hatte unsere Basisstation, die Hütte mitten in Südtirols Bergen. Die Blockhütten und Zirbenzimmer können locker mit gehobenen Hotels mithalten, übertreffen diese in puncto Ausblick aber um Welten. Der Hüttenwirt bekochte einst Münchens Hautvollee, heute verwöhnt er seine Gäste auf 2.000 m mit seinen kulinarischen Kunstwerken. So kann man das ohne Übertreibung nennen. Das beginnt schon beim Aufstehen, wenn man mit dem Duft des frisch im Holzofen gebackenen Brotes in der Nase leicht aus dem Bett kommt, um dann ein Frühstück vom Feinsten vorzufinden: Almjoghurt mit Preiselbeeren, Eier in allen erdenklichen Varianten – so gelb, wie ich sie nie zuvor gesehen habe –, Orangen-, Brombeer- und Himbeermarmelade, Schinken und Käse sowieseo und das bereits erwähnte Brot mit dem verführerischen Duft, in zwei Sorten sogar. Alles selbstgemacht, versteht sich.
Das – no na – selbstfabrizierte Eis wird nicht zu unrecht angepriesen. Trotz kugelrunder Bäuche bildete es den inoffiziellen vierten Gang unseres Abendmenüs, dessen Zusammensetzung bis zum Servieren geheim gehalten wird. Als Sahnehäubchen genießt man Dolomiten-Panorama erste Reihe fußfrei, die schroffen, hohen Felswände des Peitlerkofels direkt vor der Nase …
Wackeren Essern, die nach der abendlichen und vormittäglichen Völlerei noch Platz haben, sei gesagt: Es gibt den besten Kaiserschmarren der Welt. I swear.

Der beste Kaiserschmarren der Welt. I swear.
Bevor ich aber in noch mehr Kitsch und Schwärmereien abdrifte, muss ich gestehen, dass wir nicht nur Erfreuliches erlebt haben. Neben der Tatsache, dass wir auf unseren MTB-Touren die Bikes auch oft schieben oder gar tragen mussten (womöglich lag das an der erhöhten Kalorienzufuhr?), fiel mir negativ auf, dass wir wieder nach Hause fahren mussten. Die kleine Auszeit in den Dolomiten war im Nu vorbei und es war hart, sich danach wieder an den Alltag zu gewöhnen. Ein Fertig-Porridge im Büro kann nun einfach nicht mit der Eierspeis im Dolomiten-Surrounding mithalten, so fest man es sich auch einreden will. Aber zumindest in Erinnerungen kann man schwelgen. Am besten mehrmals täglich, wenn einen Fotos auf Desktop, Handybildschirm, selbst an der Wohnzimmerwand meiner Freunde Karo und Thomas, oder folgend hier am Blog zu einer kurzen Alltagsflucht einladen.
Wo dieser sagenhafte Happyplace genau liegt, wird nicht so einfach verraten. Schließlich möchten wir auch beim nächsten Südtirol-Trip wieder einen Platz bekommen. Bei Anfragen (mit guten Gründen!) oder Bestechungsversuchen, die ich nicht ausschlagen kann, könnte ich mir aber vorstellen, sachdienliche Hinweise zu geben.