Entschließt man sich zu einem Roadtrip in Marokko – im Jänner –, muss man sich keine Sorgen um Zimmerverfügbarkeiten machen. Stichwort: tote Hose. Größere Schwierigkeiten bereitet einem eher das Kofferpacken. Bei Temperaturen von 0 bis 25 Grad sollte sowohl an Badekleidung und Sonnencreme für windstille Sonnenstunden am Pool gedacht, gleichzeitig aber nicht auf Daunenjacke und Wollsocken für Wüstenübernachtungen vergessen werden. Für Übernachtungen generell, eigentlich. Marokko (im Winter) ist ein Land für Zwiebellook-Fetischisten.
Der marokkanische Baustil ist hauptsächlich auf den von Hitze geprägten Rest des Jahres ausgerichtet. Die Heizfunktion der Klimaanlagen funktioniert super, … wenn man direkt darunter steht. Ideal beim Zähneputzen. Weniger ideal, um das Zimmer nachhaltig aufzuwärmen. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass C. und mich die Kälte-Challenge im Urlaub verfolgt.
Unsere Route führte uns in zwei Wochen mehr als 2.000 Kilometer durch ein unglaublich abwechslungsreiches Land. Vom turbulenten Marrakesch aus überquerten wir über den auf 2.260 m gelegenen Tizi-n-Tichka-Pass bei Schneefall das Atlasgebirge. Wir passierten auf schnurgeraden Straßen karge Landschaften. Außer Steinen gab es dort nicht viel zu sehen. Konträr dazu sind die grünen Oasentäler willkommene Farbtupfer. Die frühe Mandelblüte im Ammelntal aktivierte die Frühlingsgefühle schon vorzeitig und der bloßfüßige Strandspaziergang in Essaouira die Vorfreude auf den Sommer.

Das Atlasgebirge im Nebel mit Schnee

Schnurgerade, „halb-neue“ Straße

Mandelblüte I

Mandelblüte II

Mandelblüte III

Blick über Essaouira
Einige Riads und Kasbahs (Hotels) hatten wir für uns allein. Mit dem Nebeneffekt, dass wir verwöhnt und umsorgt wurden, wie nie zuvor. Und jetzt eine Ahnung davon haben, wie sich ein Leben als Sultan und Sultana anfühlt. Beim Dromedar-Ritt in den Dünen von Merzouga waren wir unsere eigene Mini-Karawane. Und im Wüstencamp haben außer uns nur der Guide und der Camp-Betreiber übernachtet.

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages im Kasbah Azul (meinem Lieblingshotel der Reise)

Pool-Stillleben

Durch die Dünen von Merzouga per Dromedar

Mini-Karawane in den Merzougadünen

Spuren im Sand

Pause vom schaukelnden Ritt
Den für Marokko so typische Baustil mit Lehm kann man in Aït-Ben-Haddou bewundern. Das Vorzeigedorf für die traditionelle Berberarchitektur ist UNESCO-Weltkulturerbe und beliebte Filmkulisse zugleich. U.a. wurden Gladiator und Game of Thrones hier aufgenommen. Lehmsiedlungen, die sich chamäleonmäßig in die Landschaft einfügen, sieht man zuhauf, allerdings sind die meisten davon verfallen und nicht mehr bewohnt. Grund dafür ist, dass ihre Instandhaltung mit einem enormen Aufwand verbunden ist, und, dass Marokko, wie viele andere Länder, stark von Landflucht betroffen ist.

UNESCO-Weltkulturerbe Aït-Ben-Haddou, oder: Sandburg XXL

Im Gegensatz dazu: Eine verlassene und heruntergekommene Berbersiedlung
Es folgt: eine Bilderflut mit weiteren Motiven, die Marokkos Vielfalt zeigen.

Ein Kilo Mandarinen kostet rund 40 Cent – unverhandelt.

Alltägliche Straßenszenerie – die Beladung variiert zwischen Stroh, Gerümpel, Getier oder Baumaterialien

Esel haben viel zu tun in Marokko

Eine Oase im Vordergrund, dahinter das Atlasgebirge

Burgenländischer (?) Storch in seinem Winterdomizil aka. Minarett

Die Serpentinen der Dadesschlucht

Junge Beobachterin

tinnschka und die Einöde I

tinnschka in der Einöde II

Ein bisschen Touri-Spaß muss sein

Einkaufen in Marokko I

Einkaufen in Marokko II

Einkaufen in Marokko III

Schminke, die aussieht wie Superkleber

Tee ist nicht wegzudenken aus dem marokkanischen Leben – meine persönlichen Erfahrungen damit habe ich in einem Beitrag verarbeitet

Achtung, Dromedar!