Jetzt ist er also doch da: der Beschluss zum generellen Rauchverbot. 2018 soll’s so weit sein. Dann muss ein Drittel der Österreicher beim Ausgehen darauf verzichten, die restlichen zwei Drittel mit den Nebeneffekten ihres Genussmittels zwangszubeglücken. Hurra!
Nachzügler Österreich
Um das Für und Wider des Rauchverbotes soll’s aber hier gar nicht gehen (Die armen Wirte! Die armen Kinder! Die arme Tabakindustrie!). Der Beschluss ist gefasst und dieser läutet – mit Verspätung – ein nichtraucherfreundlicheres Zeitalter in der Alpenrepublik ein. Eines ist gewiss: Die Österreicher sind Gewohnheitstiere, die Veränderung verabscheuen. Stichwort: Bundeshymne, Stichwort: Bildungsreform, Stichwort: Abschaffung der Wehrpflicht. Das Plus dieses Charakterzuges: Nach einer intensiven Raunzphase erfolgt eine rasche Gewöhnung an die neuen Gegebenheiten. Das, was zwei Wochen zuvor noch für maßlose Aufregung gesorgt hat, ist vergessen. Ist eine Neuerung einmal vollzogen, können wir Österreicher uns bald nicht mehr daran zurückerinnern, dass es je anders gewesen ist. Das wird beim Nichtrauchergesetz auch so kommen.
Qualmfrei ausgehen in Salzburg
Jetzt aber endlich zum eigentlichen Thema dieses Beitrags: Rauchfreie Lokale in Salzburg.
Wer nämlich vor 2018 einen gepflegten, aber glimmstängelfreien Abend verbringen möchte, dem eröffnet sich eine nur sehr beschränkte Auswahl. Das Verzeichnis prosalzburg.at spuckt bei der Suche in der Kategorie „Essen, Trinken, Ausgehen“ ganze 11 Gaststätten in 5020 Salzburg aus, die explizit rauchfrei sind. Überschaubar. Und etwas wirklich Abendtaugliches ist darunter noch nicht einmal. Die Website da.stinkts.net findet immerhin 67 qualmfreie Lokalitäten. Abgesehen von den Bäckereien und Kaffeehäusern, die abends gar nicht geöffnet haben, und den Betrieben, die es nicht mehr gibt, sind es außer ein paar Restaurants nur drei Vinotheken, die 100 Prozent rauchfrei sind.
Pubs, Beisln und andere Örtlichkeiten zum Versumpern gibt es genügend, wie beispielsweise in der lesenswerten Beilstour der Guten Güte beschrieben ist. Die „White List“ der Salzburger Lokale, die der Zigarette abgeschworen haben, ist jedoch … ausbaufähig.
Die „White List“ der Salzburger Nichtraucherbars
- Wein & Co
- Salvatore Di Renzi
- Enoteca Settemila
- Irish Pub Murpy’s Law
- Design-Bar DAS1350 im Arthotel Blaue Gans
- Bar im Glüxfall
- to be continued …
Lasst mich gerne wissen, wenn ihr weitere Tipps habt!
4 Tipps für die nichtraucherfreundliche Abendgestaltung
Für abendliche Verabredungen zwischen Nichtrauchern, die nach einem kurzen Feierabendbier nicht ihre komplette Kleidungsgarnitur in die Waschmaschine schmeißen möchten – vom Haarewaschen ganz zu schweigen und vom gesundheitsgefährdenden Einfluss sowieso –, gibt es bis dato folgende vier Möglichkeiten:
1. Das Optimum
Es ist warm und es regnet nicht – auf in den Gastgarten! Davon gibt’s in Salzburg genug, nur die dafür infrage kommenden lauen Abende leider viel zu selten.
2. Die Sparvariante
Das eigene Wohnzimmer wird der Bar vorgezogen. Vorteil: Die Musikauswahl und -lautstärke sind selbst bestimmbar, man spart sich lästige Wartezeiten, überteuerte Getränkepreise und das Trinkgeld. Nachteil: Diese Strategie ist nicht geeignet, um neue Kontakte zu knüpfen oder jemandem Bestimmten so ganz rein zufällig zu begegnen „Oh, du auch hier? Sooooo ein Zufall aber auch!“.
3. Der Kompromiss
Auch ohne Essensabsicht wird ein Restaurant aufgesucht, das a) einen Nichtraucherbereich und b) gute Drinks im Programm hat und dessen Personal einen c) nicht schief ansieht, wenn man nichts zu Essen bestellt. Das Lemonchili und das Afro Café erfüllen beispielsweise all diese Kriterien. Die Variante 3 birgt jedoch ein gewisses Risiko. Denn selbst im ausgewiesenen Nichtraucherbereich kann es passieren, dass es Halskratzen und Rauchgeruch als Mitbringsel für den Nachhauseweg gibt. So geschehen im ansonsten äußerst sympathischen Genussprojekt.
4. Das Bewährte
Man bleibt der Handvoll Lokale treu, die rauchfrei ist bzw. einen abgetrennten Raucherbereich hat – und freut sich auf 2018, wenn endlich alles besser ist riecht.
Und das sei noch gesagt: Liebe Raucher, ich habe nichts gegen euch! Ich bin aber der Meinung, dass es euch zumutbar ist, eurem Genuss im Freien nachzukommen.
Blä